Der Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion Brandenburg Daniel Keller und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Björn Lüttmann haben sich gestern mit Dr. Detlef Troppens, dem Geschäftsführer der Oberhavel Kliniken, und Vorsitzendem der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg sowie zwei Pflegerinnen des Klinikstandorts Oranienburg getroffen. Sie haben über die aktuelle Corona-Lage und die Situation in Brandenburgs Krankenhäusern gesprochen:
Daniel Keller: „Jeden Morgen schaue ich wie auch viele Brandenburgerinnen und Brandenburger auf die Corona-Zahlen. Dabei betrachte ich die Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz, der Hospitalisierungsrate und die Belegung der Betten auf den Intensivstationen. Hinter all den Zahlen stehen Schicksale und Betroffene, aber auch Pflegekräfte, Ärzte und weiteres medizinisches Personal, die um die Gesundheit der Patienten kämpfen.
Im Gespräch wurde gerade durch die zwei Krankenpflegerinnen eindrücklich beschrieben, welche Belastungen hierbei für das gesamte medizinische Personal vorliegen. Neben den erschwerten Arbeitsbedingungen unter Vollschutz in abgeschlossenen Stationen zu arbeiten, kommt vor allem die Angst der Angestellten hinzu, das Corona-Virus aus dem Krankenhaus in die Familie zu bringen und diese so zu gefährden.
Der Ausnahmezustand für die Angestellten an Brandenburgs Krankenhäusern muss beendet werden, dies geht nur durch eine höhere Impfquote und die strenge Einhaltung der Corona-Maßnahmen. Hier sehe ich uns alle in der Verantwortung.
Björn Lüttmann: „Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und weiteres medizinisches Personal sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Zu dem Druck, dem das Personal in den Krankenhäusern ausgesetzt ist, kommt die psychische Belastung hinzu, das Virus nicht in die eigenen Familien tragen zu wollen.
Prämien, wie sie der Bund jetzt ausgelobt hat, sind ein wichtiges Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung. Allerdings besteht hier wieder einmal die Gefahr, dass es zu Ungerechtigkeiten kommt, wenn einige die Prämie erhalten, aber andere, die ebenfalls jeden Tag unser Gesundheitssystem am Laufen halten, dabei leer ausgehen. Respekt und Anerkennung dürfen sich nicht nur im Geldbeutel ausdrücken, sondern müssen sich vor allem durch gute Arbeitsbedingungen deutlich machen. Deshalb ist es wichtiger als jede Prämie, das Gesundheitssystem insgesamt zu stärken und die beruflichen Perspektiven der in der Pflege arbeitenden Menschen zu verbessern!“
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